Ambient Festival 2020

Ambientfestival
19. bis 21. März 2020
Basilika St. Aposteln, Köln

Charlemagne Palestine, Foto: Pramudiya
Charlemagne Palestine, Foto: Pramudiya

Das Kölner Ambientfestival ist ein mehrtägiges Musikfestival an der Schnittstelle von elektronischem Ambient und zeitgenössischer Klassik. Der Zusatz des Festivals "Zivilisation der Liebe" verdeutlicht die christliche Konnotation und betont den performativen Charakter. So hat das Festival Brian Enos ursprüngliche Definition von Ambient als "music to be heard, but not necessarily listend to" erweitert und durch die Kombination mit Licht- und Video-Kunst als kontemplativ-spirituelles Performance-Festival etabliert.

Gegründet wurde das Festival in der Kölner Apostelnkirche mit dem Ziel, durch die Verbindung von Ambientmusik und Video-Kunst kulturelle Innovationen im Raum der katholischen Kirche voranzutreiben. So begann die "Zivilisation der Liebe" 2005 mit der Einbindung der elektronischen Musikszene Kölns – beispielsweise mit dem Pianisten Volker Bertelmann alias Hauschka. Letzterer hat das Ambientfestival nachhaltig geprägt und die Schnittstelle von Elektronik zu zeitgenössischer Klassik als Schwerpunkt des Festivals etabliert. Das Festival hat musikalische Innovationen und Experimente forciert. Ein größeres Publikum entdeckte so hier die Pianisten Hauschka, Lubomyr Melnyk und Nils Frahm, lange bevor sie die Festivalbühnen und Konzertsäle weltweit füllten.

Das Ambientfestival "Zivilisation der Liebe" gilt als Leuchtturmprojekt für die kulturelle Nutzungserweiterung des sakralen katholischen Kirchenraumes. Nicht nur architektonisch, auch ästhetisch – künstlerisch hat der Raum Auswirkungen auf Programm und Inhalt des Festivals: So steht die Suche nach dem Sakralem im Profanen, dem Geistlichen im Weltlichen, dem Göttlichem im Menschlichen im Vordergrund des Musik- und Licht-Programmes. Für die aktuelle 12. Ausgabe wurde ein innovatives Musikprogramm mit den Hochkarätern der Klangkunstszene entwickelt. Unter dem Motto Re-Sur-Rec-Tio (lat. Auferstehung) präsentiert das Festival spannende Projekte von Elektronik über Klassik bis hin zu Chormusik und erweitert das Spektrum der rein elektronischen Ambientmusik um neue Aspekte.

Text: Dietmar Saxler, Ambientfestival

Musik

In der vielfältigen Musikszene Nordrhein-Westfalens unterstützt die Kunststiftung NRW künstlerische Positionen und zukunftsweisende Projekte von hoher Qualität, vor allem zur Pflege des reichhaltigen musikalischen Erbes der Musik vom Barock bis zur Gegenwart.

Neben der Alten Musik und der historisch informierten Aufführungspraxis gehören dazu aktuelle Strömungen der komponierten und improvisierten Musik sowie die Entwicklung von Raumklang- bzw. Klanginstallation und performative Konzepte oder mediale Repräsentation. Die Förderung außergewöhnlicher Komponist:innen des 20. und 21. Jahrhunderts zielt auf die Stärkung der Akzeptanz und Resonanz dieser Musikformen. Werke der Neuen Musik sollen uraufgeführt sowie repertoirefähig werden und zur breiteren Wahrnehmung und Wertschätzung führen. Im Fokus der Unterstützung steht dabei außerdem das Bemühen um neue künstlerische Ausdrucksformen, die Weiterentwicklung und Differenzierung der (E-)Musik und das bewusste Experimentieren mit neuen Konzert- und Aufführungsformaten, wie zum Beispiel durch die Förderung des zeitgenössischen Musiktheaters. Durch (individuell zugeschnittene) Residenzen und Stipendien werden junge ambitionierte Kunstschaffende darin unterstützt und ermutigt, konsequent ihren eigenen Weg zu finden.

  • Förderung

    • Allgemeine Vorhaben

    • Stipendien
    • Residenzen
      • Atelier Galata, Istanbul

        Die Kunststiftung NRW vergibt ein Residenzstipendium im Bereich Musik in Istanbul.

        Ziel des Stipendiums ist es, die Musikszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und diese Impulse nach der Rückkehr in die jeweiligen Arbeitskontexte in Nordrhein-Westfalen einzubringen. Die Ausschreibung ist nicht alterslimitiert. Sie richtet sich an professionelle Musiker:innen und Komponist:innen mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben und erste Berufserfolge vorweisen können.
         

  • Stiftungsinitiativen
    • Mauricio Kagel Musikpreis der Kunststiftung NRW

      Mit diesem Preis würdigen wir künstlerische Ausdrucksformen an den Schnittstellen von Musik, Bild und Performance.

      Die Kunststiftung NRW hat den Preis ins Leben gerufen, um international ausgewiesene Künstler:innen auszuzeichnen, die sich in ihrem Schaffen im Sinne von Mauricio Kagel mit dem Experimentellen befassen und durch transdisziplinäre Konzeptionen nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen suchen.

      Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Als Preisgeld gehen 30.000 Euro an die:den Preisträger:in; 20.000 Euro sollen in die Entwicklung eines künstlerischen Projektes in Nordrhein-Westfalen eingebracht werden.

      Mauricio Kagel (1931-2008) gilt als einer der einflussreichsten Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der außerdem als Dirigent, Regisseur, Film und Hörspielautor, in Erscheinung trat und für dessen Werk die oft enge Verbindung von Musik, Sprache, Theater sowie ein ausgeprägter Sinn für Humor und Ironie charakteristisch sind. Als ein grundlegendes Gestaltungsprinzip darf das stetige Hinterfragen und Infragestellen von Regeln und etablierten Strukturen bis hin zu dem Begriff von Musik selbst gelten. Mauricio Kagel hat das internationale Musikleben über mehrere Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt und nachhaltig beeinflusst, nicht zuletzt auch NRW durch seine Professur für Neues Musiktheater an der Hochschule für Musik Köln. Viele seiner ehemaligen Studierenden wie Carola Bauckholt, Manos Tsangaris oder Maria de Alvear sind selbst große Komponist:innen geworden.
       

    • NOperas!

      Teams von Theatermacher:innen erhalten die Möglichkeit, innerhalb einer Spielzeit ein Musiktheaterprojekt bundesweit in Zusammenarbeit mit mehreren deutschsprachigen Stadttheatern zu realisieren.

      Die Initiative "NOperas!" wurde 2019 durch den Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm) –
      in gemeinsamer Trägerschaft des NRW KULTURsekretariats und der Kunststiftung NRW – sowie in Kooperation mit der Oper Halle, der Oper Wuppertal und dem Theater Bremen gegründet. Im Rahmen eines sich über mehrere Spielzeiten erstreckenden Verbundes wird pro Saison eine Produktion an zunächst einem Haus erarbeitet und anschließend für die beiden anderen Theater weiterentwickelt.

      Ermöglicht werden Projekte, die sich mit der Neugestaltung des Verhältnisses von musikalischem Klang zu den Ebenen von Raum, Theateraktion und Sprache auseinandersetzen. Resultierend aus den Erfahrungen des feXm mit veränderten Arbeitsmethoden im Bereich aktueller Theaterformen sollen insbesondere Wege zu Stückentwicklung und prozessualem Arbeiten geöffnet werden, die im Stadttheaterbetrieb vor allem im Feld des Musiktheaters noch immer an institutionelle Grenzen stoßen. Der Arbeitsmodus geförderter Projekte ist deshalb auf mehrere Probenphasen angelegt. Innerhalb von drei Jahren übernimmt jedes der beteiligten Häuser einmal die prinzipielle Projektentwicklung. Bei den Aufführungen auch am jeweils zweiten und dritten Haus soll es sich ausdrücklich aber nicht um bloße Gastspiele handeln, sondern um jeweils eigene ortsbezogene Ausgestaltungen mit entsprechenden Arbeitsphasen.

      Über die vom feXm getragenen Projekte entscheidet eine siebenköpfige Jury in Vertretung des Trägers und der beteiligen Häuser sowie dreier unabhängiger Fachleute aus dem Bereich des aktuellen Musiktheaters.
      Der Jury gehören an: Bernhard Herbordt (Regisseur, Theatermacher), Dr. Christian Esch, Vorsitz/Csaba Kézér (NRW KULTURsekretariat/Kunststiftung NRW), Brigitte Heusinger (Theater Bremen), Florian Lutz (Oper Halle), Prof. Dr. Matthias Rebstock (Musiktheater-Wissenschaftler), Leonie Reineke (Journalistin), Berthold Schneider (Oper Wuppertal).

      Weitere Informationen und Ausschreibungen: https://www.noperas.de/
       
       
      Der Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm) wurde im Jahr 2005 als eine gemeinsame Initiative des NRW KULTURsekretariats und der Kunststiftung NRW eingerichtet, um neue Impulse für die zukünftige Opern- und Theaterarbeit zu geben. Ausgewählten Teams von Theatermacher:innen wurde dadurch die Möglichkeit gegeben, im Verbund mit Schauspiel- und Opernhäusern in NRW experimentelle Musiktheaterprojekte zu realisieren. Bis 2018 konnten so insgesamt 14 Uraufführungen an neun Theatern in NRW realisiert werden, die zugleich das ganze Spektrum unterschiedlicher Ästhetiken, Formate und Arbeitsweisen des zeitgenössischen Musiktheaters abbildeten. Beteiligt und zugleich maßgeblich gefördert wurden dabei heute namhafte Künstler:innen wie Lucia Ronchetti, Johannes Kreidler, Klaus Lang, Herbordt/Mohren, Gordon Kampe, Kötter/Seidl oder François Sarhan.
       
       

    • Wagner Lesarten

      Dreijähriges Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit Kent Nagano und dem Concerto Köln

      Der Dirigent Kent Nagano, das Concerto Köln und die Kunststiftung NRW haben im Jahr 2018 ein besonderes wissenschaftlich-künstlerisches Projekt gestartet: Richard Wagners Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen" soll in historisch informierter Aufführungspraxis erarbeitet und aufgeführt werden. Ein Schwerpunkt liegt neben der theoretischen Reflexion des Vorhabens auf der Rekonstruktion der Instrumental-, Gesangs-, Sprach- und Bühnenpraxis der Wagner-Zeit. Das Vorhaben ist auf drei Jahre angelegt.

      Aktuelle Termine sowie weitere Informationen zu den Wagner-Lesarten finden Sie unter:
      https://wagner-lesarten.de/
       

      • Publikationen
        • Ein Konzert ist eine Feuerstelle
          Die Komponistin Maria de Alvear
          Wolke Verlag, 2021

          Mehr erfahren
      • Partnerschaften
        • Chorakademie des WDR Rundfunkchores

          Die Chorakademie dient der Qualifizierung zum:zur professionellen Chorsänger:in an der Schnittstelle von Studium und Berufseinstieg.

          Dabei wird einerseits die gesamte Spannbreite des Chorrepertoires bis in die Gegenwart abgedeckt, andererseits erhalten die Akademist:innen professionelle Anleitung bzgl. Management, Mittelakquise, etc. Der WDR-Rundfunkchor ist einer der international renommierten vokalen Klangkörper in NRW. Die Akademie steht unter der Schirmherrschaft von Peter Eötvös. Mit der Förderung der Chorakademie des WDR Rundfunkchores engagiert sich die Kunststiftung NRW im Rahmen ihres Stipendienprogrammes im besonderen Segment der Vokalmusik.

          Bewerbungen:
          https://www.diechorakademie.de/stipendium/
           

          • Improviser in residence des moers festival

            Die von der Kunststiftung NRW unterstütze Residenz fördert Künstler:innen der improvisierten Musik abseits des Mainstreams.

            Angedockt an das international renommierten Moers Festivals erhalten die ausgewählten Musiker:innen während der einjährigen Residenz die Möglichkeit, das kulturelle Leben von Stadt und Region individuell zu gestalten – vom intimen Haus-Konzert bis zum großen Festival-Auftritt. Zugleich werden sie Teil des vielschichtigen Netzwerks der musikalischen Szene Nordrhein-Westfalens.
             

          • Internationale Ensemble Modern Akademie

            In Zusammenarbeit mit der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) bietet die Kunststiftung NRW Stipendien für einen sechsmonatigen Studien- und Arbeitsaufenthalt beim Ensemble Modern für junge hochbegabte Instrumentalist:innen, Dirigent:innen, Komponist:innen und Klangregisseur:innen aus NRW an.

            Die Kunststiftung NRW fördert jährlich bis zu fünf NRW-Stipendien im Rahmen der Internationalen Ensemble Modern Akademie.

            Bewerbungen:
            https://www.internationale-em-akademie.de/
             

            • Internationale Stockhausen-Kurse

              Die internationalen Kompositions- und Interpretationskurse im Bergischen Land bieten Musiker:innen, Musikwissenschaftler:innen und Komponist:innen die Gelegenheit, das Werk Karlheinz Stockhausens besser zu verstehen und zu erlernen.

              • Künstlerdorf Schöppingen

                Die Kunststiftung NRW vergibt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen Aufenthaltsstipendien im Bereich Komposition und experimentelle Musik.

                Das Künstlerdorf versteht sich gleichermaßen als Arbeitsort für Kunstschaffende aller Sparten und als künstlerisches Projekt-Laboratorium, das eine intensive Kommunikation zwischen den Disziplinen ermöglicht.
                Die Stipendiat:innen leben und arbeiten für die Zeit von maximal sechs Monaten im Künstlerdorf Schöppingen. Die Stipendien sind international ausgeschrieben und mit einer Residenzpflicht verbunden. Eine Fachjury trifft die Auswahl aus den eingesandten Bewerbungen.

                Bewerbungen:
                https://www.stiftung-kuenstlerdorf.de/
                 

                • Lucerne Festival Academy

                  Die Lucerne Festival Academy ist eine Institution zur Ausbildung und Förderung junger hochbegabter Musiker:innen. Die Kunststiftung NRW fördert jährlich bis zu sieben NRW-Stipendien im Rahmen der Lucerne Festival Academy.

                  Mit der Gründung der Academy will das Lucerne Festival mit seinen assoziierten Partner:innen das Bekenntnis und Engagement für die Musik der Moderne verstärken und deren Vermittlung und Interpretation nachhaltig fördern. Künstlerische Leiter der Akademie sind nach Pierre Boulez (1925-2016) nun Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher. Den Dozent:innenstamm bilden die rund 30 Musiker:innen des noch von Boulez gegründeten Ensemble InterContemporain aus Paris. Im Zentrum der Akademie steht das rund 120-köpfige Akademieorchester der Stipendiat:innen. Das Repertoire umfasst Werke ausgehend von der zweiten Wiener Schule bis zu Kompositionen der Gegenwart. Zusätzlich zur Orchesterarbeit werden Werke der zeitgenössischen Ensemblemusik einstudiert.

                  Bewerbungen:
                  https://www.lucernefestival.ch/de/lucerne-festival-academy