Die international renommierte Künstlerin Camille Norment erhält den Kunstpreis der Kunststiftung NRW – Nam June Paik Award 2023. Neben einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro umfasst die Auszeichnung die Realisation des eingereichten Entwurfs, die Ausstellung des Werkes sowie einen umfassenden Katalog.

Im Rahmen des Kunstpreises kooperiert die Kunststiftung NRW mit dem Skulpturenmuseum Marl. Camille Norment hat für den Außenraum des Museums die ortsspezifische Installation "Glass Pavilion Marl" entwickelt. Die Künstlerin erforscht in ihren Arbeiten kulturelle Verflechtungen anhand klanglicher und sozialer Dissonanzen. In dem gläsernen Pavillon in Marl können die Besucher:innen sowohl akustisch als auch körperlich eine vielstimmige Klangkomposition erleben.

"Wir freuen uns sehr, mit Camille Norment eine wichtige, internationale Stimme mit unserem Kunstpreis auszuzeichnen und ihre neue Arbeit in Nordrhein-Westfalen zu präsentieren", sagt Thomas Sternberg, Präsident der Kunststiftung NRW. "Sie bereichert den für Nordrhein-Westfalen so wichtigen Museumsstandort Marl um eine spannende, zukunftsweisende Perspektive."
Andrea Firmenich, Generalsekretärin der Stiftung, betont: "Ganz bewusst haben wir uns für das Skulpturenmuseum Marl als Kooperationspartner entschieden. Damit unterstützen wir das Museum auf seinem Weg in die Zukunft."

Die öffentliche Preisverleihung durch Thomas Sternberg findet am Sonntag, den 27. August 2023 um 12 Uhr, in Anwesenheit von Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen) im Grimme-Institut, Marl statt. Im Anschluss kann die neue Arbeit von Camille Norment im nahe gelegenen Skulpturenpark Marl besichtigt werden.

Laufzeit der Ausstellung: 27. August bis 15. Oktober 2023.
Öffnungszeiten: täglich 8–20 Uhr.

Zum Rahmenprogramm gehören unter anderem Führungen durch den Skulpturenpark sowie ein Sound Walk mit der Stimmkünstlerin Bettina Wenzel. Alle Termine im Überblick.

Zur Ausstellung erscheint ein erläuternder Katalog bei StrzeleckiBooks.

Preisvergabe und Jury-Statement

Für den Kunstpreis der Kunststiftung NRW 2023 wurde eine Vorschlagsjury berufen. Die nominierten Künstler:innen erarbeiteten einen Entwurf für den Skulpturenpark in Marl, über den Gewinner:innenentwurf entschied eine international besetzte Auswahljury.

In ihrer Begründung lobte die Auswahljury die "Möglichkeit einer immersiven Erfahrung durch eine Klanglandschaft aus polyphoner Stimmkomposition« in Camille Norments Entwurf. Das Werk biete eine neue Perspektive auf den Park und lade die Besucher:innen ein, körperlich und klanglich mit der Umgebung zu interagieren. "Es ist ein Ort der Ruhe und des Innehaltens, an dem eine andere Erfahrung von Zeit möglich ist."

Nominierte Künstler:innen waren
Mariechen Danz (*1980 in Dublin, lebt und arbeitet in Berlin)
Alia Farid (*1985 in Kuwait, lebt und arbeitet in Kuwait und Puerto Rico)
Camille Norment (*1970 in Silver Spring/USA lebt und arbeitet in Oslo)
Ahmet Öğüt (*1981 in Silvan, Diyarbakır, lebt und arbeitet in Amsterdam,
Istanbul und Berlin)
Gala Porras-Kim (*1984 in Bogotá, lebt und arbeitet in Los Angeles)

Neukonzeption des Kunstpreises und Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Marl

Als größte unabhängige Fördereinrichtung Nordrhein-Westfalens vergibt die Kunststiftung NRW ihren internationalen Kunstpreis – Nam June Paik Award seit 20 Jahren. Nun hat die Stiftung ihren Kunstpreis mit der Auswahl und Realisierung eines herausragenden ortsspezifischen Entwurfes neu aufgestellt.

Für die nächsten Jahre wird das Skulpturenmuseum Marl fester Standort für die Ausrichtung des Kunstpreises. Die Institution im Ruhrgebiet zeichnet sich durch ihre bedeutende Ausstellungshistorie und ihre installativen, transdisziplinären Projekte und ihre herausragende Skulpturensammlung aus.

Vorschlags- und Auswahljury

Der Vorschlagsjury für den Kunstpreis 2023 gehörten an:
Yilmaz Dziewior (Direktor Museum Ludwig, Köln)
Hendrik Folkerts (Kurator Moderna Museet, Stockholm)
Chus Martinez (Institutsleiterin IAGN, Basel; Künstlerische Leiterin Ocean Space, Venedig)
Jessica Morgan (Direktorin DIA Art Foundation, New York)

Die Auswahljury bestand aus:
Christina Kubisch (Klangkünstlerin und Professorin für Klangkunst, Berlin)
Rebecca Lamarche-Vadel (Direktorin Lafayette Anticipations, Paris)
Yvette Mutumba (Künstlerische Leiterin C&, Berlin; Curator-at-Large
Stedelijk Museum, Amsterdam)
Bart van der Heide (Direktor Museion, Bozen)