PBF 2022

Pina Bausch Fellowship
for Dance and Choreography
2022

Lilian Maximilian Nabaggala
ist eine in Uganda lebende interdisziplinäre Künstlerin. Ihre Identität als Choreografin und Tänzerin basiert auf ihrer Leidenschaft für vier verschiedene Tanzformen: Street Dance, traditioneller ugandischer Tanz, zeitgenössischer Tanz und Latin. Sie engagiert sich in verschiedenen Basisorganisationen und -projekten in Uganda und den USA und war bereits als Gastdozentin und -Künstlerin an der University of Maryland in Washington DC tätig.

Kooperationspartnerin: Während ihres Stipendiums wird Lilian mit der in Frankreich lebenden, kenianisch-amerikanischen Choreografin Wanjiru Kamuyu zusammenarbeiten. Lilian interessiert sich für Kamuyus Ansatz des Tanzschaffens, in dem ein Ökosystem erschaffen wird, das ungehörte, unzureichend beachtete, ignorierte, selten erzählte und unerzählte Geschichten von marginalisierten Gemeinschaften offenlegt. In Verbindung mit Lilians ständigem Bestreben, ihr Wissen und ihre Erfahrung in einem vielfältigen Spektrum von Tanzgenres zu vereinen, wird ihr die Zusammenarbeit mit Kamuyu den Raum geben, ihre künstlerischen Ansätze aufzurütteln, zu vertiefen und zu erweitern. Dies wiederum wird ihre choreografische Sprache und ihre individuelle Ästhetik bereichern. In Frankreich wird Lilian ihre Kooperationspartnerin Kamuyu bei einer Reihe von choreografischen und kreativen Bewegungsworkshops begleiten. Außerdem wird sie an Proben im Centre National de la Danse (Pantin) teilnehmen und Kamuyu bei der Aufführung ihres Werks "An Immigrant's Story" und von Okwui Okpokwasilis "Bronx Gothic" beobachten. Zum Abschluss des Stipendiums wird Lilian am Fari Foni Waati Laboratory and Festival in Bamako, Mali teilnehmen. Als eingeladene Choreografin wird Kamuyu dort ein neues Stück entwickeln, bei dem Lilian assistieren und auftreten wird.

  • Aus der Jury-Begründung

"Lilians Erfahrungen und Kenntnisse des Street Dance und des traditionellen Tanzes in Uganda überschneiden sich mit ihrem Interesse am Experimentieren; sie ist bereit, voranzugehen und Risiken einzugehen. Das Stipendium ist eine Gelegenheit für zwei Schwarze Künstlerinnen, eine wertvolle Brücke der Solidarität und Erfahrung zu schlagen. Dieser Austausch wird ein Katalysator für die Entwicklung von Lilians künstlerischer Identität sein, sowohl auf als auch abseits der Bühne. Die Betreuung durch eine andere Schwarze Choreografin erhöht die Sichtbarkeit, für eine immer noch wenig vertretene Gruppe."

Weiterführende Links:
Website: https://nabaggala.com/
Instagram: https://www.instagram.com/lilianmaxmillian/

Lilian Maximilian Nabaggala, "Faded", Uganda 2022 © Lilian Maximilian Nabaggala, Foto: Kibazzo photography
Lilian Maximilian Nabaggala, "Faded", Uganda 2022 © Lilian Maximilian Nabaggala, Foto: Kibazzo photography

Amit Noy
ist Performer und Tänzer und lebt in Aotearoa, Neuseeland. Amit wuchs als Kind lateinamerikanischer und israelischer Eltern in den unbesetzten Gebieten von Oahu, Hawai'i und Aotearoa in Neuseeland auf. Seit 2019 ist er Mitglied der Kompanie Teaċ Daṁsa (IRE) von Michael Keegan-Dolan. Amit entwickelt seine tänzerischen Arbeiten aus den Erfahrungen und Fragmenten seines Lebens als homosexueller Jude nach der Shoa. Derzeit arbeitet er mit seiner Familie an einer Performance mit dem Titel A Big Big Room Full of Everybody's Hope, die bei der siebten Ausgabe des Wettbewerbs Danse Élargie die Finalrunde erreichte und bereits in Frankreich, Irland, Australien und Neuseeland aufgeführt wurde.

Kooperationspartner: Für sein Fellowship wird Amit mit Miguel Gutierrez zusammenarbeiten, einem Choreografen, Musikkünstler, Schriftsteller und Performer in New York City. Gutierrez' Arbeiten schaffen einfühlsame Räume außerhalb des herkömmlichen Tanzdiskurses und sind oft als Performance getarnte philosophische Untersuchungen zu verstehen. Amit möchte von Guttierez' unnachgiebiger Beziehung zur Identität, seiner vielschichtigen Kreativität und seiner versierten Fähigkeit als Choreograf lernen. Zu diesem Zweck wird der Austausch während des Stipendiums in unterschiedlichen Kontexten stattfinden. Amit wird Miguel Gutierrez bei der Erarbeitung eines neuen Tanzstücks für Studierende, bei einem Forschungsaufenthalt für ein Musikprojekt sowie bei der Neuaufführung von zwei bereits bestehenden Tanzaufführungen in New York begleiten.

  • Aus der Jury-Begründung:

"Amit Noy macht Tänze über unlösbare Fragen und Geschichten, die in unseren Körpern leben, oft in Verbindung mit einem queeren gemischten jüdischen Erbe. Amit hat mit Familienmitgliedern zusammengearbeitet, um generationsübergreifende Performances über das Überleben des Holocaust, die Schrecken von Körperlichkeit und das Leben mit Zwangsstörungen zu kreieren. Dabei entdeckt Amit die tägliche Praxis von Liebe und von dauerhaften Beziehungen. Im Mittelpunkt seines Stipendiums steht die Begegnung mit Miguel Gutierrez, den Amit als 'choreografischen Vorvater' betrachtet. Gutierrez‘ Arbeit ist für Amit von großer Bedeutung, da sie eine tiefe, persönliche Verwandtschaft im Bereich des Kreierens teilen. Es ist eine Gelegenheit, Amits kreativen Werdegang auszubauen, der Performance, Choreografie, Schreiben und Unterrichten umfasst."

Weiterführende Links:
Instagram: https://www.instagram.com/a.m_i.t_/

Amit Noy, "A Big Big Room Full of Everbody's Hope", aufgeführt von Amit Noy im Danse Èlargie im Espace Pierre Cardin in Paris © Nora Hougouenade, Foto:  Nora Hougouenade
Amit Noy, "A Big Big Room Full of Everbody's Hope", aufgeführt von Amit Noy im Danse Èlargie im Espace Pierre Cardin in Paris © Nora Hougouenade, Foto: Nora Hougouenade

Danielli Nascimento Mendes
ist eine brasilianische Tanzkünstlerin, die in São Paolo lebt. Nach ihrem Abschluss an der Universidade Estadual de Campinas hat sie mit verschiedenen lokalen Choreograf:innen zusammengearbeitet. Ihre künstlerische Arbeit ist stark vom chinesischen Verständnis des Körpers und fernöstlicher Körpertechniken geprägt und zielt darauf ab Techniken zu erforschen, die ihr helfen, ein gestärktes vitales Zentrum aufzubauen und Räume jenseits der eurozentrischen Kontexte des zeitgenössischen Tanzes zu schaffen.

Kooperationspartner: Im Rahmen ihres Stipendiums wird Danielli mit der École des Sables in Dakar, Senegal zusammenarbeiten, wo sie am African Diaspora Training Program teilnimmt. Für Danielli ist der Aufenthalt im Senegal, in Afrika, ein Akt der Neupositionierung und Weiterentwicklung. Da sie als Schwarze Frau in Brasilien lebt und arbeitet, einem Land, in dem Schwarze systematisch benachteiligt werden, beschäftigt sie sich insbesondere mit Fragen von Körper, Bewegung und Raum.

Die Teilnahme am Ausbildungsprogramm der École des Sables wird Danielli die notwendige Unterstützung bieten, um ihre Identität auszudrücken und das Potenzial ihres Körpers zu aktivieren. So wird ihre Existenz in der afrikanischen Diaspora erkannt und sie nimmt eine wirksame Stellung als Schwarze Künstlerin in dieser Welt ein.

  • Aus der Jury-Begründung:

_"Daniellis künstlerischer Werdegang zielt darauf ab, Techniken zu erforschen, um als Schwarze Frau in Brasilien ein starkes Zentrum aufzubauen. Sie beabsichtigt, die eurozentrischen Kontexte des zeitgenössischen Tanzes, in die sie eingebunden ist, zu sprengen. Für Danielli symbolisiert der Aufenthalt im Senegal im Rahmen des Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography keine Rückkehr, sondern einen wichtigen weiteren Schritt auf ihrem Weg als Tänzerin. Durch die Begegnung mit internationalen Schwarzen Künstler:innen und ihren Fähigkeiten wird Danielli ihre Stellung in Brasilien und in der Welt genauer erfassen können. Es ist eine mutige persönliche Entscheidung, über den Atlantik, durch die Kolonialgeschichte und den getrennten Erfahrungen im Süden zu reisen."

Weiterführende Links:
Instagram: https://www.instagram.com/danilli_mendes/

Danielli Nascimento Mendes, "0 tremor magnifico", 2019, Theaterstück von Carolina Bianchi Y Cara de Cavalo im Teatro de conteiner, Säo Paulo, Brasilien © Danielli Nascimento Mendes  Foto: Mayra Azzi
Danielli Nascimento Mendes, "0 tremor magnifico", 2019, Theaterstück von Carolina Bianchi Y Cara de Cavalo im Teatro de conteiner, Säo Paulo, Brasilien © Danielli Nascimento Mendes Foto: Mayra Azzi

Robert Ssempijja
ist ein zeitgenössischer Künstler und Tänzer aus Uganda, dessen Praxis von der Ära des Postkolonialismus und der Dekolonisierung geprägt ist. Ssempijjas Arbeit besteht aus Forschungsprojekten, die sich in Tanzfilmen, Installationen und Performances niederschlagen. Um in Ostafrika eine Bühne und einen Diskursraum zu schaffen, in der sich Tanzkünstler:innen treffen und austauschen können, gründete er die Organisation Dance Revolution East Africa (UGA). Als Tänzer hat er mit dem Uganda National Contemporary Ballet, der Kompanie Christoph Winkler (GER) und dem GRIPS Theater (GER) zusammengearbeitet.

Kooperationspartner: Im Rahmen seines Stipendiums wird Robert mit dem international anerkannten Tänzer und Choreografen Serge Aimé Coulibaly zusammenarbeiten. Coulibalys zeitgenössischer Tanz ist von post-kolonialen Themen geprägt und leitet sich aus Gefühlen, wie auch von Reflexion und Hoffnung ab. Robert ist insbesondere an Coulibalys schöpferischen Prozess interessiert und möchte durch die Zusammenarbeit während des Fellowships seine eigene künstlerische Perspektive und Praxis vertiefen, erweitern und umgestalten. Während seines Stipendiums wird Robert seinen Kooperationspartner beim Entstehungsprozess seiner neuen Produktion "C'est la Vie" für sein Ensemble Faso Danse Théâtre (BFA) begleiten.

  • Aus der Jury-Begründung

"Der menschliche Körper, als ein Archiv von Informationen, welcher durch Bewegung aktiviert wird, inspiriert Robert in seiner künstlerischen Arbeit. Er ist auf der Suche nach einer 'regenerativen Kunstpraxis', die sich von ausbeuterischen und imperialen Beziehungen entfernt. Durch den Tanz schlägt er eine Brücke zwischen der verzerrten Vergangenheit und der digitalen Gegenwart. Das Stipendium bringt ihn in Kontakt mit dem parallelen Werdegang von Serge Aimé Coulibaly, einem afrikanischen Vorbild, der in Belgien und Burkina Faso choreografiert. Für Robert wird dies eine wertvolle Erfahrung sein, Serges kreativen Prozess für ein neues Werk zu verfolgen. Diese gemeinsame Zeit wird eine transformative Reise zur Selbstverwirklichung für Roberts persönliche kreative Entwicklung sein."

Weiterführende Links:
Website: https://www.robertssempijja.com/
Instagram: https://www.instagram.com/sylar_robert_ssempijja/

Robert Ssempijja, "Pseudo-limitation", 2022, Rechercheaufnahme für die Performance in Kampala, Uganda im März 2022  © Ssempijja und Abdoul Mujyambere, Foto: Abdoul Mujyambere
Robert Ssempijja, "Pseudo-limitation", 2022, Rechercheaufnahme für die Performance in Kampala, Uganda im März 2022 © Ssempijja und Abdoul Mujyambere, Foto: Abdoul Mujyambere
Performing Arts

Wir fördern die Realisierung herausragender Produktionen und Diskursformate, internationale Kooperationen und Publikationen. Produktionshäuser, die sich als impulsgebende Zentren für ästhetische und gegenwartskritische Fragestellungen positionieren, unterstützen wir ebenso wie die Arbeit wegweisender Festivals.

Um der weitverzweigten künstlerischen Praxis im Feld der Performing Arts ein Forum zu geben, Weiterqualifizierung und Forschung zu ermöglichen, fördern wir transdisziplinäre Arbeitsformen, Netzwerke und Diskurse ebenso wie Residenzen und Freiräume für Theorie und Reflexion, so zum Beispiel durch die Vergabe von Recherchestipendien sowie Stipendien zur künstlerischen Forschung.

Im Sinne einer nachhaltigen Förderpolitik entwickeln wir gemeinsam mit zukunftsweisenden Institutionen und Kunstschaffenden signifikante mehrjährige Förderperspektiven.

Ein künstlerischer Beirat begleitet die Entscheidungsprozesse und Diskurse in den Performing Arts. In den Sitzungen werden virulente Themen, zukünftige Förderpolitiken, kulturpolitische, ästhetische und strukturelle Fragen im Kontext aktueller wie langfristiger Entwicklungen diskutiert.

  • Förderung
    • Allgemeine Vorhaben
    • Stipendien
    • Residenzen
      • Atelier Galata, Istanbul

        Die Kunststiftung NRW vergibt ein Residenzstipendium im Bereich Performing Arts in Istanbul.

        Ziel des Stipendiums ist es, die Kunstszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, transdisziplinäre Arbeitsmethoden zu erproben, Ideen auszutauschen und diese Impulse nach der Rückkehr in die jeweiligen Arbeitskontexte in Nordrhein-Westfalen einzubringen. Die Ausschreibung ist nicht alterslimitiert. Sie richtet sich an professionelle Tanz- und Theaterschaffende mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben.
         

    • Künstlerischer Beirat
      2022-2023

      Mehr erfahren
  • Förderbeispiele
    • Special
      Hofmann&Lindholm
      Bochum
      Tabori-Preisträger:innen 2023

      Mehr erfahren
    • Ballmoos Productions
      Theater im Pumpenhaus
      "Oxford Spacebase"
      9. bis 18. Juni 2023
      Oxford Kaserne
      Münster

      Mehr erfahren
    • asphalt Festival
      Sommerfestival der Künste
      16. Juni bis 2. Juli 2023
      Düsseldorf

      Mehr erfahren
    • Pina Bausch Professur
      Folkwang Universität der Künste
      Marina Abramović
      30. Juni bis 9. Juli 2023
      Abschlusspräsentation
      "54 Hours Performances"
      Musem Folkwang
      Essen

      Mehr erfahren
    • Kunststiftung NRW & Pina Bausch Foundation Wuppertal

      Mehr erfahren
    • Rimini Protokoll
      16 Szenen für einen Wald
      16. Juni bis 13. August 2023
      Burg Hülshoff – Center for Literature
      Havixbeck

      Mehr erfahren
    • Richard Siegal
      Ballet of Difference (BOD)
      "Ballet of (Dis)Obedience"
      Uraufführung 24. März 2023
      "Body without Organs"
      Uraufführung 11. Mai 2023
      Schauspiel Köln

      Mehr erfahren
    • Impulse Theater Festival
      8. bis 18. Juni 2023
      Düsseldorf, Köln, Mülheim an der Ruhr

      Mehr erfahren
    • Publikationen

      Mehr erfahren
    • Neue Kunsträume für Performing Arts in NRW

      Mehr erfahren
    • Romeo Castellucci
      "Pavane für Prometheus"
      Viktoriabad Bonn
      Beethovenfest Bonn 2021

      Mehr erfahren
  • Stiftungsinitiativen

    • Christoph-Schlingensief-Gastprofessur

      Die Kunststiftung NRW initiierte 2015 eine Gastprofessur für den Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum, die es ermöglicht, international renommierte Künstler:innen und Kollektive einzuladen, um hier mit den Studierenden an aktuellen Fragestellungen der darstellenden Künste zu arbeiten.

      Auf diese Weise verbinden sich Forschung und Vermittlung von theoretischen und angewandten Kompetenzen mit dem Ziel, den künstlerischen Nachwuchs in NRW durch externe Exzellenz professionell zu unterstützen. Christoph Schlingensief als Namensgeber verweist auf die ästhetische und künstlerische Diversität der Professur – sie ist spartenübergreifend und experimentell konzipiert.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-gastprofessur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Dozentur

      Seit dem WS 2018/19 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum kontinuierlich und spartenübergreifend eine einsemestrige Dozentur an herausragende, in Nordrhein-Westfalen beheimatete Künstler:innen.

      In mehreren, thematisch unterschiedlichen Blöcken arbeiten sie mit den Studierenden sowohl praktisch als auch theoretisch. Ausgangspunkt soll die jeweilige Ästhetik und Methodik der eingeladenen Künstler:innen und deren berufliche Erfahrungen im Kontext der Gegenwartskünste sein.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-dozentur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Fellowship

      Seit 2020 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum Stipendien an Absolvent:innen.

      Das Christoph-Schlingensief-Fellowship soll Stipendiat:innen in der Phase nach dem Studienabschluss ermöglichen, künstlerisch-forschende Arbeitsweisen und Methoden produktionsunabhängig auszubauen, sich weiterzubilden, die Funktionsweisen des Marktes kritisch zu reflektieren und Kontakte zu relevanten Fachleuten oder Institutionen zu knüpfen bzw. zu intensivieren.
      Die Aufnahme ins Programm des Christoph-Schlingensief-Fellowships ist ausdrücklich nicht an die Durchführung künstlerischer Produktionen gebunden; vielmehr sollen tendenziell ergebnisoffene Projekte, die den Übergang vom Studium in die Professionalität erleichtern, gefördert werden.

      • Marcel Nascimento
        Hiraeth Kollektiv
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2022/23

        Mehr erfahren
      • Miriam Michel, Anna Júlia Amaral und Kollektiv ZOO
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2021/22

        Mehr erfahren
      • Philipp Blömeke, Judith Philippa Franke und MFK Bochum
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2020

        Mehr erfahren
    • Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography

      Die Kunststiftung NRW konzipierte gemeinsam mit der Pina Bausch Foundation das internationale Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography, das seit 2016 vergeben und international ausgeschrieben wird.

      Das Fellowship ermöglicht Tänzer:innen und Choreograf:innen weltweit, als Mitglied auf Zeit in einem Ensemble ihrer Wahl neue tänzerische Ausdrucksweisen kennenzulernen, sich mit den Arbeitsweisen von renommierten Choreograf:innen auseinanderzusetzen oder als Gast an einem Tanzinstitut zu hospitieren. Dies soll dazu beitragen, ihr eigenes Bewegungsrepertoire zu erweitern und neue, individuelle Ausdrucksweisen zu finden. Der Aufenthalt dauert zwischen drei und sechs Monate und umfasst eine monatliche Zuwendung sowie die Reisekosten. Es werden bis zu vier Stipendien pro Jahr vergeben. Die Erfahrungen dieser Prozesse und ihre Arbeitsergebnisse stellen die Stipendiat:innen abschließend beim jährlichen "Meet the Fellows" in Wuppertal öffentlich vor. Die Auswahl der Stipendiat:innen erfolgt durch eine eigens zusammengestellte Jury.

      Bewerbungen:
      https://fellowship.pinabausch.org/
       

    • Mentoring-Programm

      Die Kunststiftung NRW initiierte 2017 gemeinsam mit dem Landesbüro Freie Darstellende Künste in Dortmund ein Mentoring-Programm.
      Das Mentoring-Programm richtet sich an Gruppen, Ensembles und künstlerische Kollektive in NRW, die seit mindestens fünf Jahren professionell zusammenarbeiten.

      Es ermöglicht den von einer Jury ausgewählten Gruppen, für die Dauer von ca. einem Jahr produktionsunabhängig mit Mentor:innen ihrer Wahl zusammen zu arbeiten.
      Das Mentoring dient der Vertiefung und Erweiterung bestehender Arbeitsansätze, der Weiterentwicklung des künstlerischen Profils abseits spezifischer Produktionen und der Erschließung neuer Ideenfelder.
      Zwar sind die Freien Darstellenden Künste eine stabile zweite Säule neben den traditionell etablierten Institutionen der Stadttheater. - Es mangelt aber an Förderformaten, die besondere Produktionsweisen und Methoden von Freien Künstler:innen und Gruppen berücksichtigen, wie zum Beispiel ein forschungsbasiertes, prozessorientiertes oder transdisziplinäres Arbeiten im Spannungsfeld von Theorie und Praxis.
      Als Mentor:innen kommen Expert:innen aus allen künstlerischen Bereichen, aber auch aus anderen Disziplinen wie den Wissenschaften, dem Sport, der Wirtschaft, etc. infrage.

      Die Arbeitsprozesse werden vom NRW Landesbüro begleitet und evaluiert.

      Bewerbungen:
      https://www.nrw-lfdk.de/
       

    • Postdramatisches Theater in Portraits

      Die von der Kunststiftung NRW initiierte Publikationsreihe portraitiert erstmals in Form von Monografien wegweisende Akteur:innen eines postdramatischen Theaters im deutschsprachigen Raum.

      • Postdramatisches Theater in Portraits
        Eine Publikationsreihe der Kunststiftung NRW
        im Alexander Verlag Berlin

        Mehr erfahren