PBF Jury 2020/21

Pina Bausch Fellowship
for Dance and Choreography

Jury 2020/21

Ruth Mackenzie
Nora Chipaumire
Madhusree Dutta

Ruth Mackenzie, Nora Chipaumire, Madhusree Dutta. Foto: Sala Seddiki, Pina Bausch Foundation
Ruth Mackenzie, Nora Chipaumire, Madhusree Dutta. Foto: Sala Seddiki, Pina Bausch Foundation

 
Ruth Mackenzie

wurde 2017 die erste künstlerische Leiterin des Théâtre du Châtelet in Paris. Zuvor wurde sie 2013 zur künstlerischen Leiterin des Holland Festival ernannt. In dieser Rolle präsentierte sie in der Zeit von 2015 bis 2018 vier Festivals in Amsterdam. Sie war Direktorin des London Festivals in 2012 (dem offiziellen Kulturprogramm der London Games 2012), welches allgemein als das erfolgreichste Kulturprogramm aller Olympischen und Paralympischen Spiele gilt. Sie war außerdem Generaldirektorin der Schottischen Oper und des Manchester International Festivals, künstlerische Leiterin des Chichester Festival Theatre, Beraterin für Dramaturgie der Wiener Festwochen, Sonderberaterin von fünf Staatssekretären für Kultur, Medien und Sport sowie Beraterin des Barbican Center, der LSO, Google, BBC und der Tate. Im Jahr 2018 wurde Ruth Mackenzie vom Londoner Bürgermeister, Sadiq Khan, zur Vorsitzenden des London Area Council ernannt. 2019 wurde sie als künstlerische Beraterin in den Louvre Abu Dhabi eingeladen.

 
Nora Chipaumire

wurde in Mutare, Simbabwe, geboren und lebt in New York. Seit sie 1998 begonnen hat mit Tanz zu arbeiten, hat sie sich mit afrikanischen Stereotypen und dem darstellenden Schwarzen Körper, der Kunst und der Ästhetik auseinandergesetzt. Chipaumire tourt derzeit mit #Punk100%Pop*Nigga (verbalisiert als Hashtag-Punk, einhundertprozentiger Pop, Star-Nigga), einem dreiteiligen Live-Performance-Album, das im Oktober 2018 seine Weltpremiere in The Kitchen in New York City feierte. Ihre aktuellen Arbeiten umfassen ein digitales Buchprojekt – nhaka – eine Theorie, Technologie und Praxis zu ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre nächste Produktion wird eine Oper werden (2021). Chipaumire ist eine Guggenheim-Stipendiatin aus dem Jahrgang 2018 und dreimalige Bessie-Preisträgerin.

 
Madhusree Dutta

ist Filmemacherin, Autorin und Kuratorin interdisziplinärer Kunstpraktiken. Sie ist künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt in Köln seit 2018. Zuvor war sie von 1998 bis 2016 Geschäftsführerin von Majlis, einem Zentrum für Rechtsdiskurse und interdisziplinäre Kunstinitiativen in Mumbai. 2019 wurde sie vom Kölner Kulturrat zur Kulturmanagerin des Jahres gekürt. Ihre Sachfilme zu Urbanologie, Identitätspolitik und zeitgenössischen Kulturlandschaften wurden vielfach gezeigt und national wie international ausgezeichnet. Sie sind ebenfalls Teil des Lehrplans an verschiedenen Fakultäten und Studienzentren. Dutta war Jurorin bei mehreren internationalen Filmfestivals, einschließlich der Berlinale 2015. Sie hat außerdem Bücher über Kulturökonomie und Staatsbürgerschaft verfasst und herausgegeben. Ihre kuratorischen Arbeiten konzentrieren sich auf urbane öffentliche Kulturen, Erinnerungspraktiken und kulturelle Hybridität. Sie initiierte mehrere öffentliche Kunstprojekte in Zusammenarbeit mit Kunstinstitutionen und Kulturinitiativen verschiedener Praxen in Köln und im Umland von Nordrhein-Westfalen, um die gleichzeitig gelebte Existenz von multiplen Kulturen in der Bundesrepublik Deutschland in den Vordergrund zu rücken.

Text: Pina Bausch Foundation

Performing Arts

Wir fördern die Realisierung herausragender Produktionen und Diskursformate, internationale Kooperationen und Publikationen. Produktionshäuser, die sich als impulsgebende Zentren für ästhetische und gegenwartskritische Fragestellungen positionieren, unterstützen wir ebenso, wie die Arbeit wegweisender Festivals.

Um der weitverzweigten künstlerischen Praxis im Feld der Performing Arts ein Forum zu geben, Weiterqualifizierung und Forschung zu ermöglichen, fördern wir transdisziplinäre Arbeitsformen, Netzwerke und Diskurse ebenso wie Residenzen und Freiräume für Theorie und Reflexion, so zum Beispiel durch die Vergabe von Recherchestipendien sowie Stipendien zur künstlerischen Forschung.

Im Sinne einer nachhaltigen Förderpolitik entwickeln wir gemeinsam mit zukunftsweisenden Institutionen und Kunstschaffenden signifikante mehrjährige Initiativen.

  • Künstlerischer Beirat
    2022-2023

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  • Förderung
    • Allgemeine Vorhaben
    • Stipendien
    • Residenzen
      • Atelier Galata, Istanbul

        Die Kunststiftung NRW vergibt ein Residenzstipendium im Bereich Performing Arts in Istanbul.

        Ziel des Stipendiums ist es, die Kunstszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, transdisziplinäre Arbeitsmethoden zu erproben, Ideen auszutauschen und diese Impulse nach der Rückkehr in die jeweiligen Arbeitskontexte in Nordrhein-Westfalen einzubringen. Die Ausschreibung ist nicht alterslimitiert. Sie richtet sich an professionelle Tanz- und Theaterschaffende mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben.
         

  • Stiftungsinitiativen

    • Christoph-Schlingensief-Gastprofessur

      Die Kunststiftung NRW initiierte 2015 eine Gastprofessur für den Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum, die es ermöglicht, international renommierte Künstler:innen und Kollektive einzuladen, um hier mit den Studierenden an aktuellen Fragestellungen der darstellenden Künste zu arbeiten.

      Auf diese Weise verbinden sich Forschung und Vermittlung von theoretischen und angewandten Kompetenzen mit dem Ziel, den künstlerischen Nachwuchs in NRW durch externe Exzellenz professionell zu unterstützen. Christoph Schlingensief als Namensgeber verweist auf die ästhetische und künstlerische Diversität der Professur – sie ist spartenübergreifend und experimentell konzipiert.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-gastprofessur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Dozentur

      Seit dem WS 2018/19 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum kontinuierlich und spartenübergreifend eine einsemestrige Dozentur an herausragende, in Nordrhein-Westfalen beheimatete Künstler:innen.

      In mehreren, thematisch unterschiedlichen Blöcken arbeiten sie mit den Studierenden sowohl praktisch als auch theoretisch. Ausgangspunkt soll die jeweilige Ästhetik und Methodik der eingeladenen Künstler:innen und deren berufliche Erfahrungen im Kontext der Gegenwartskünste sein.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-dozentur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Fellowship

      Seit 2020 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum Stipendien an Absolvent:innen.

      Das Christoph-Schlingensief-Fellowship soll Stipendiat:innen in der Phase nach dem Studienabschluss ermöglichen, künstlerisch-forschende Arbeitsweisen und Methoden produktionsunabhängig auszubauen, sich weiterzubilden, die Funktionsweisen des Marktes kritisch zu reflektieren und Kontakte zu relevanten Fachleuten oder Institutionen zu knüpfen bzw. zu intensivieren.
      Die Aufnahme ins Programm des Christoph-Schlingensief-Fellowships ist ausdrücklich nicht an die Durchführung künstlerischer Produktionen gebunden; vielmehr sollen tendenziell ergebnisoffene Projekte, die den Übergang vom Studium in die Professionalität erleichtern, gefördert werden.

      Aktuell keine Ausschreibung

      • Miriam Michel, Anna Júlia Amaral und Kollektiv ZOO
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2021/22

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      • Philipp Blömeke, Judith Philippa Franke und MFK Bochum
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2020

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    • Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography

      Die Kunststiftung NRW konzipierte gemeinsam mit der Pina Bausch Foundation das internationale Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography, das seit 2016 vergeben und international ausgeschrieben wird.

      Das Fellowship ermöglicht Tänzer:innen und Choreograf:innen weltweit, als Mitglied auf Zeit in einem Ensemble ihrer Wahl neue tänzerische Ausdrucksweisen kennenzulernen, sich mit den Arbeitsweisen von renommierten Choreograf:innen auseinanderzusetzen oder als Gast an einem Tanzinstitut zu hospitieren. Dies soll dazu beitragen, ihr eigenes Bewegungsrepertoire zu erweitern und neue, individuelle Ausdrucksweisen zu finden. Der Aufenthalt dauert zwischen drei und sechs Monate und umfasst eine monatliche Zuwendung sowie die Reisekosten. Es werden bis zu vier Stipendien pro Jahr vergeben. Die Erfahrungen dieser Prozesse und ihre Arbeitsergebnisse stellen die Stipendiat:innen abschließend beim jährlichen "Meet the Fellows" in Wuppertal öffentlich vor. Die Auswahl der Stipendiat:innen erfolgt durch eine eigens zusammengestellte Jury.

      Bewerbungen:
      https://fellowship.pinabausch.org/
       

    • Mentoring Programm

      Die Kunststiftung NRW initiierte gemeinsam mit dem Landesbüro Freie Darstellende Künste in Dortmund ein Mentoring-Programm für freie Ensembles und Kollektive aus Nordrhein-Westfalen. Das Mentoring-Programm richtet sich an Gruppen, Ensembles und künstlerische Kollektive in NRW, die seit Jahren professionell arbeiten.

      Es ermöglicht den von einer Jury ausgewählten Gruppen, für die Dauer von ca. einem Jahr produktionsunabhängig mit Mentor:innen ihrer Wahl zusammen zu arbeiten.

      Die Freien Darstellenden Künste haben sich trotz größtenteils schwieriger Arbeits- und Produktionsbedingungen in den letzten zehn Jahren zu einer stabilen zweiten Säule neben den traditionellen Institutionen der Stadttheater etabliert. Es mangelt dennoch nach wie vor an auskömmlichen Produktionsbedingungen, die zumindest die Honoraruntergrenze für Produktionszeiten garantieren. Es fehlen Förderformate, die kontinuierliches Arbeiten und die Weiterentwicklung des künstlerischen Profils abseits der eigentlichen Produktionen ermöglichen. Es ist unzweifelhaft, dass gute künstlerische Arbeit die Möglichkeit zur freien Reflektion über die eigene Arbeit braucht. Das Mentoring dient somit der Vertiefung und Erweiterung bestehender Arbeitsansätze und Konzeptionen als auch der Erschließung neuer Ideenfelder.

      Die Förderung ist daher ausdrücklich als Phase des Experiments deklariert: Außergewöhnliche, forschungsbasierte Vorhaben im Feld von Theorie und Praxis, transdisziplinäre Kollaborationen, wissenschaftliche Begleitung künstlerischer Konzeptionen etc. sind förderwürdig. Als Mentor:innen kommen Expert:innen aus allen dezidiert künstlerischen Bereichen, aber ausdrücklich auch aus ganz anderen Disziplinen wie den Wissenschaften, dem Sport, der Wirtschaft, etc. infrage. Die Arbeitsprozesse werden vom NRW Landesbüro begleitet und evaluiert.

      Bewerbungen:
      https://www.nrw-lfdk.de/
       

    • Publikationen
      • Postdramatisches Theater in Portraits
        Eine Publikationsreihe der Kunststiftung NRW
        im Alexander Verlag Berlin

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      • Hofmann&Lindholm
        Nachgestellte Szene
        Theater der Zeit, 2020

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      • Raimund Hoghe
        Wenn keiner singt, ist es still
        Theater der Zeit, 2019

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