PA Beirat

Künstlerischer Beirat
2022-2023

Fanti Baum
Prof. Dr. Sandra Noeth
Tunay Önder

Fotos: Fanti Baum, Sandra Noeth, Tunay Önder©SandraSingh
Fotos: Fanti Baum, Sandra Noeth, Tunay Önder©SandraSingh

 
 
Fanti Baum

lebt und arbeitet als Künstlerin und Theoretikerin in Dortmund und Frankfurt. Sie agiert in unterschiedlichen Kollaborationen zwischen den Künsten und entwickelt Performances, Installationen, Tanzstücke und ortsspezifische Arbeiten. 2020/21 war sie Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude und richtete dort einen feministischen Kraftraum ein: ff. – forza femme. Das Atelier als Kraftraum. Zusammen mit mit Frédéric De Carlo, Joana Tischkau, René Alejandro Huari Mateus und Zwoisy Mears- Clarke zeigte sie das Tanzstück Hors de Combat im Frankfurt LAB und entwickelte im Rahmen des Frankfurter Implantieren-Festivals die ortsspezifische Arbeit Land/Horses/"the feel of horses long before horses enter the scene" auf der inzwischen abgerissenen Frankfurter Galopprennbahn. 2018 und 2020 war sie zusammen mit Olivia Ebert Künstlerische Leiterin des Favoriten Festivals (Theater, Performance, Tanz, NRW). Zudem lehrt sie Performance in Theorie und Praxis an unterschiedlichen Kunsthochschulen und Universitäten (Universität der Künste Berlin, Hochschule für Gestaltung Offenbach, Akademie der Bildenden Künste München, Hessische Theaterakademie).

Veröffentlichungen (Auswahl):

Baum, Fanti/Ebert, Olivia: "Wer spricht, übergibt – Aporien des Gastgebens", in: Buchberger, Julia/Kohn, Patrick/Reiniger, Max (Hg.): Radikale Wirklichkeiten – Festivalarbeit als performatives Handeln, transcript, Bielefeld 2021.
Baum, Fanti: "Den Aufstand proben – Rehearsing the Revolt", in: Cheraneva, Katja/Mazliah, Fabrice (Hg.): Artist Summit – Eine Publikation von PACT Zollverein, Essen 2020.
Baum, Fanti: "Politics of Touch", in: Ebert,Olivia/Holling, Eva/Müller-Schöll, Nikolaus et al. (Hg.): Theater als Kritik – Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung, transcript, Bielefeld 2018.
Baum, Fanti/Pistorius, Charlotte: "Thinking (in) Costume – Einige skizzenhafte Überlegungen zur Verabgründung des Kostümbildes", in: von Gerkan, Florence/Gronemeyer, Nicole (Hg.): Lektionen 6, Kostümbild, Theater der Zeit, Berlin 2016.

 
 
Prof. Dr. Sandra Noeth

ist international als Kuratorin und Dramaturgin tätig und seit 2018 Professorin am HZT Berlin. Im Schwerpunkt beschäftigt sie sich in künstlerischen und theoretischen Projekten mit gesellschaftspolitischen und ethischen Perspektiven auf Körper, u.a. Violence of Inscriptions (mit A. Zaides und HAU Hebel am Ufer, 2016-18); Bodies, un-protected (mit Künstlerhaus Mousonturm). 2009-2014 leitete Noeth den Bereich Dramaturgie und Recherche am Tanzquartier Wien; 2012-2020 war sie Senior Lecturer an der Stockholm University of the Arts und 2015/16 Resident Professor am HWP-Programm bei Ashkal Alwan, Beirut.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Noeth, Sandra: Resilient Bodies, Residual Effects – Artistic Articulations of Borders and Collectivity from Lebanon and Palestine, transcript, Bielefeld 2019.
Ertem, Gurur/Noeth, Sandra (Hg.): Bodies of Evidence – Ethics, Aesthetics, and Politics of Movement, Passagen, Wien 2018.
SCORES, Publikationsreihe, hrsg. mit dem Tanzquartier Wien (2010-2016).

 
 
Tunay Önder

ist als Autorin, Publizistin und Kuratorin im Bereich der Darstellenden Künste sowie als Beraterin für Betroffene von Asyl- und Migrationsregimen tätig. Nach ihrem Magisterstudium der Soziologie gründete sie mit Imad Mustafa 2010 den mehrfach ausgezeichneten Blog "Migrantenstadl" als virtuelles Spielzimmer für postmigrantische Stimmen. Sie entwickelt installative und performative Arbeiten (u.a. Deutschstunde, Transtopischer Teppich, The Act of Drinking Tea) und kollaborative, kuratorische Formate, die emanzipatorische Positionen, Praxen und Perspektiven der postkolonialen Migrationsgesellschaft versammeln (u.a. für die Wiesbaden Biennale 2018, Bellevue di Monaco 2018, Münchner Kammerspiele 2018/2021, Favoriten Festival 2020.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Mustafa, Imad/Önder, Tunay: Migrantenstadl – Kunst, Literatur, Gesellschaftskritik, Unrast, Münster 2016.
Mortazavi, Azar/Önder, Tunay/Umpfenbach, Christine: Urteile – ein dokumentarisches Theaterstück über die Opfer des NSU, mit Texten über alltäglichen und strukturellen Rassismus, Unrast, Münster 2016.
Önder, Tunay/Önder Tuğba: "Die Freuden der Subversion – Performative Entwicklungshilfe für die weiße Parallelgesellschaft", in: Hill, Marc/Schmidt, Caro (Hg.): Solidarität in Bewegung, transcript, Bielefeld 2021.
Önder, Tunay: "Kanakisierung der Kultur", in: Rodonó, Aurora/Saveedra-Lara, Fabian/Tanç, Nesrin/Yassira-Kluhs, Johanna (Hg.): Interkultur Ruhr 2016-2020, Strzelecki Books, Köln 2021 (in Produktion).
Önder, Tunay: "Postmigrantisches München", in: Georg Diez (Hg.): Die Erde ist gewaltig schön, doch sicher ist sie nicht, Hanser, München 2018.
Önder, Tunay: "Ain’tegration – Work in Progress", in: Hill, Marc/Yıldız, Erol (Hg.): Postmigrantische Visionen, transcript, Bielefeld 2018.
 

Performing Arts

Wir fördern die Realisierung herausragender Produktionen und Diskursformate, internationale Kooperationen und Publikationen. Produktionshäuser, die sich als impulsgebende Zentren für ästhetische und gegenwartskritische Fragestellungen positionieren, unterstützen wir ebenso wie die Arbeit wegweisender Festivals.

Um der weitverzweigten künstlerischen Praxis im Feld der Performing Arts ein Forum zu geben, Weiterqualifizierung und Forschung zu ermöglichen, fördern wir transdisziplinäre Arbeitsformen, Netzwerke und Diskurse ebenso wie Residenzen und Freiräume für Theorie und Reflexion, so zum Beispiel durch die Vergabe von Recherchestipendien sowie Stipendien zur künstlerischen Forschung.

Im Sinne einer nachhaltigen Förderpolitik entwickeln wir gemeinsam mit zukunftsweisenden Institutionen und Kunstschaffenden signifikante mehrjährige Förderperspektiven.

Ein künstlerischer Beirat begleitet die Entscheidungsprozesse und Diskurse in den Performing Arts. In den Sitzungen werden virulente Themen, zukünftige Förderpolitiken, kulturpolitische, ästhetische und strukturelle Fragen im Kontext aktueller wie langfristiger Entwicklungen diskutiert.

  • Künstlerischer Beirat
    2022-2023

    Mehr erfahren
  • Förderung
    • Allgemeine Vorhaben
    • Stipendien
    • Residenzen
      • Atelier Galata, Istanbul

        Die Kunststiftung NRW vergibt ein Residenzstipendium im Bereich Performing Arts in Istanbul.

        Ziel des Stipendiums ist es, die Kunstszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, transdisziplinäre Arbeitsmethoden zu erproben, Ideen auszutauschen und diese Impulse nach der Rückkehr in die jeweiligen Arbeitskontexte in Nordrhein-Westfalen einzubringen. Die Ausschreibung ist nicht alterslimitiert. Sie richtet sich an professionelle Tanz- und Theaterschaffende mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben.
         

  • Förderbeispiele
    • asphalt festival
      Sommerfestival der Künste
      Düsseldorf
      16. Juni bis 2. Juli 2023

      Mehr erfahren
    • Pina Bausch Professur
      Folkwang Universität der Künste, Essen
      Marina Abramović
      Wintersemester 2022/23

      Mehr erfahren
    • Rimini Protokoll
      16 Szenen für einen Wald
      2. September bis 9. Oktober 2022
      Burg Hülshoff – Center for Literature
      Havixbeck

      Mehr erfahren
    • Publikationen

      Mehr erfahren
    • Kunststiftung NRW & Pina Bausch Foundation Wuppertal

      Mehr erfahren
    • DANCING PINA
      Dokumentarfilm
      Florian Heinzen-Ziob
      Internationale Premiere 24. Juni auf dem Sheffield DocFest
      Kinostart: 13. September 2022

      Mehr erfahren
    • Richard Siegal
      Ballet of Difference (BOD)
      XERROX VOL. 2
      Uraufführung 20. Mai 2022
      Schauspiel Köln

      Mehr erfahren
    • Impulse Theater Festival
      9. bis 19. Juni 2022
      Mülheim an der Ruhr, Köln, Düsseldorf

      Mehr erfahren
    • Moovy Tanzfilmfestival
      22. bis 24. April 2022
      Köln

      Mehr erfahren
    • Neue Kunsträume für Performing Arts in NRW

      Mehr erfahren
    • Romeo Castellucci
      Pavane für Prometheus
      Beethovenfest Bonn 2021

      Mehr erfahren
  • Stiftungsinitiativen
    • Christoph-Schlingensief-Gastprofessur

      Die Kunststiftung NRW initiierte 2015 eine Gastprofessur für den Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum, die es ermöglicht, international renommierte Künstler:innen und Kollektive einzuladen, um hier mit den Studierenden an aktuellen Fragestellungen der darstellenden Künste zu arbeiten.

      Auf diese Weise verbinden sich Forschung und Vermittlung von theoretischen und angewandten Kompetenzen mit dem Ziel, den künstlerischen Nachwuchs in NRW durch externe Exzellenz professionell zu unterstützen. Christoph Schlingensief als Namensgeber verweist auf die ästhetische und künstlerische Diversität der Professur – sie ist spartenübergreifend und experimentell konzipiert.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-gastprofessur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Dozentur

      Seit dem WS 2018/19 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum kontinuierlich und spartenübergreifend eine einsemestrige Dozentur an herausragende, in Nordrhein-Westfalen beheimatete Künstler:innen.

      In mehreren, thematisch unterschiedlichen Blöcken arbeiten sie mit den Studierenden sowohl praktisch als auch theoretisch. Ausgangspunkt soll die jeweilige Ästhetik und Methodik der eingeladenen Künstler:innen und deren berufliche Erfahrungen im Kontext der Gegenwartskünste sein.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-dozentur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Fellowship

      Seit 2020 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum Stipendien an Absolvent:innen.

      Das Christoph-Schlingensief-Fellowship soll Stipendiat:innen in der Phase nach dem Studienabschluss ermöglichen, künstlerisch-forschende Arbeitsweisen und Methoden produktionsunabhängig auszubauen, sich weiterzubilden, die Funktionsweisen des Marktes kritisch zu reflektieren und Kontakte zu relevanten Fachleuten oder Institutionen zu knüpfen bzw. zu intensivieren.
      Die Aufnahme ins Programm des Christoph-Schlingensief-Fellowships ist ausdrücklich nicht an die Durchführung künstlerischer Produktionen gebunden; vielmehr sollen tendenziell ergebnisoffene Projekte, die den Übergang vom Studium in die Professionalität erleichtern, gefördert werden.

      Aktuell keine Ausschreibung

      • Marcel Nascimento
        Hiraeth Kollektiv
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2022/23

        Mehr erfahren
      • Miriam Michel, Anna Júlia Amaral und Kollektiv ZOO
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2021/22

        Mehr erfahren
      • Philipp Blömeke, Judith Philippa Franke und MFK Bochum
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2020

        Mehr erfahren
    • Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography

      Die Kunststiftung NRW konzipierte gemeinsam mit der Pina Bausch Foundation das internationale Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography, das seit 2016 vergeben und international ausgeschrieben wird.

      Das Fellowship ermöglicht Tänzer:innen und Choreograf:innen weltweit, als Mitglied auf Zeit in einem Ensemble ihrer Wahl neue tänzerische Ausdrucksweisen kennenzulernen, sich mit den Arbeitsweisen von renommierten Choreograf:innen auseinanderzusetzen oder als Gast an einem Tanzinstitut zu hospitieren. Dies soll dazu beitragen, ihr eigenes Bewegungsrepertoire zu erweitern und neue, individuelle Ausdrucksweisen zu finden. Der Aufenthalt dauert zwischen drei und sechs Monate und umfasst eine monatliche Zuwendung sowie die Reisekosten. Es werden bis zu vier Stipendien pro Jahr vergeben. Die Erfahrungen dieser Prozesse und ihre Arbeitsergebnisse stellen die Stipendiat:innen abschließend beim jährlichen "Meet the Fellows" in Wuppertal öffentlich vor. Die Auswahl der Stipendiat:innen erfolgt durch eine eigens zusammengestellte Jury.

      Bewerbungen:
      https://fellowship.pinabausch.org/
       

    • Mentoring-Programm

      Die Kunststiftung NRW initiierte 2017 gemeinsam mit dem Landesbüro Freie Darstellende Künste in Dortmund ein Mentoring-Programm.
      Das Mentoring-Programm richtet sich an Gruppen, Ensembles und künstlerische Kollektive in NRW, die seit mindestens fünf Jahren professionell zusammenarbeiten.

      Es ermöglicht den von einer Jury ausgewählten Gruppen, für die Dauer von ca. einem Jahr produktionsunabhängig mit Mentor:innen ihrer Wahl zusammen zu arbeiten.
      Das Mentoring dient der Vertiefung und Erweiterung bestehender Arbeitsansätze, der Weiterentwicklung des künstlerischen Profils abseits spezifischer Produktionen und der Erschließung neuer Ideenfelder.
      Zwar sind die Freien Darstellenden Künste eine stabile zweite Säule neben den traditionell etablierten Institutionen der Stadttheater. - Es mangelt aber an Förderformaten, die besondere Produktionsweisen und Methoden von Freien Künstler:innen und Gruppen berücksichtigen, wie zum Beispiel ein forschungsbasiertes, prozessorientiertes oder transdisziplinäres Arbeiten im Spannungsfeld von Theorie und Praxis.
      Als Mentor:innen kommen Expert:innen aus allen künstlerischen Bereichen, aber auch aus anderen Disziplinen wie den Wissenschaften, dem Sport, der Wirtschaft, etc. infrage.

      Die Arbeitsprozesse werden vom NRW Landesbüro begleitet und evaluiert.

      Bewerbungen:
      https://www.nrw-lfdk.de/
       

    • Postdramatisches Theater in Portraits

      Die von der Kunststiftung NRW initiierte Publikationsreihe portraitiert erstmals in Form von Monografien wegweisende Akteur:innen eines postdramatischen Theaters im deutschsprachigen Raum.

      • Postdramatisches Theater in Portraits
        Eine Publikationsreihe der Kunststiftung NRW
        im Alexander Verlag Berlin

        Mehr erfahren