Zehn Jahre Szenische Forschung

Zehn Jahre Szenische Forschung
Festival vom 21. bis 24. Juli 2022 in der Bochumer Innenstadt

Der praxisorientierte Masterstudiengang Szenische Forschung am Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum wird zehn Jahre alt. Die Szenische Forschung feiert diesen besonderen Anlass mit einem viertägigen Festival.

Über 20 Aufführungen, Performances, Installationen, Filme und Hörstücke von Studierenden, Absolvent:innen und Lehrenden beleben vom 21. bis zum 24.07.2022 die Bochumer Innenstadt. Zum Programm gehören außerdem Workshops, Gesprächsrunden, Konzerte und Partys. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Das Festival der Szenischen Forschung wird maßgeblich von den Studierenden organisiert, kuratiert und realisiert. Gezeigt werden u.a. Arbeiten der in Bochum gegründeten Gruppen Kollektiv Zoo, dorisdean, MFK Bochum und Çakey Blond. Das Regieteam Rimini Protokoll gestaltet auf Grundlage ihres Stücks "Konferenz der Abwesenden" einen Workshop zum Thema Telepräsenz. Mit dem BarCamp "Übergänge – Vom Studium in die Professionalität" und der Podiumsdiskussion "Work It – Zur Zukunft der Arbeit in den darstellenden Künsten" gibt es weitere Gelegenheiten zum Austausch. Zu den Spielorten zählen neben den neuen Räumlichkeiten der Szenischen Forschung (Blue Square Kortumstraße) unter anderem das Kunstmuseum Bochum, die Rottstraße 5-Kunsthallen und die Ko-Fabrik. Zur Eröffnung des Festivals findet eine Auftaktveranstaltung am 21. Juli 2022 statt.

Das Jubiläumsfestival der Szenischen Forschung wird von der Kunststiftung NRW, der Stadt Bochum, der Ruhr-Universität Bochum, der Stiftung der Ruhr-Universität und der Gesellschaft der Freunde der RUB gefördert sowie durch Mittel der Wiederaufnahmeförderung NEUSTART KULTUR: #TakeHeart des Fonds Darstellende Künste und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht.“

Über den Studiengang Szenische Forschung

Der Masterstudiengang Szenische Forschung wurde 2012 gegründet, um den künstlerisch-forschenden Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen zu fördern. Der Studiengang zeichnet sich durch eine besondere Interaktion von Theorie und Praxis aus, indem er theater- und kulturwissenschaftliche Seminare durch künstlerisch und kuratorisch ausgelegte Veranstaltungsformate ergänzt. Renommierte Gastdozent:innen und Gastprofessor:innen ergänzen das Curriculum durch praxisorientierte Seminare.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Förderung durch die Kunststiftung NRW. Sie ermöglicht es, international und national renommierte Künstler:innen und Kollektive für praxisnahe Seminare und Workshops nach Bochum einzuladen. Im Rahmen der beiden Stiftungsinitiativen Christoph-Schlingensief-Gastprofessur und Christoph-Schlingensief-Dozentur lehrten unter anderem bereits Kate McIntosh, Robin Arthur (Forced Entertainment), Claudia Bosse, Rimini Protokoll, Haiko Pfost, Marlin de Haan und das kainkollektiv am Institut.

Das Christoph-Schlingensief-Fellowship unterstützt außerdem ausgewählte Absolvent:innen bei ihrer Professionalisierung und künstlerischen Forschung. Zuletzt wurden Miriam Michel, Anna Júlia Amaral, das Kollektiv Zoo, Philipp Blömeke, Judith Philippa Franke und MFK Bochum gefördert.

Performing Arts

Wir fördern die Realisierung herausragender Produktionen und Diskursformate, internationale Kooperationen und Publikationen. Produktionshäuser, die sich als impulsgebende Zentren für ästhetische und gegenwartskritische Fragestellungen positionieren, unterstützen wir ebenso wie die Arbeit wegweisender Festivals.

Um der weitverzweigten künstlerischen Praxis im Feld der Performing Arts ein Forum zu geben, Weiterqualifizierung und Forschung zu ermöglichen, fördern wir transdisziplinäre Arbeitsformen, Netzwerke und Diskurse ebenso wie Residenzen und Freiräume für Theorie und Reflexion, so zum Beispiel durch die Vergabe von Recherchestipendien sowie Stipendien zur künstlerischen Forschung.

Im Sinne einer nachhaltigen Förderpolitik entwickeln wir gemeinsam mit zukunftsweisenden Institutionen und Kunstschaffenden signifikante mehrjährige Förderperspektiven.

Ein künstlerischer Beirat begleitet die Entscheidungsprozesse und Diskurse in den Performing Arts. In den Sitzungen werden virulente Themen, zukünftige Förderpolitiken, kulturpolitische, ästhetische und strukturelle Fragen im Kontext aktueller wie langfristiger Entwicklungen diskutiert.

  • Künstlerischer Beirat
    2022-2023

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  • Förderung

    • Allgemeine Vorhaben

      • Performing Arts
        Antragsverfahren
        Allgemeine Vorhaben

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      • Förderbeispiele

        • Rimini Protokoll
          16 Szenen für einen Wald
          2. September bis 9. Oktober 2022
          Burg Hülshoff – Center for Literature
          Havixbeck

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        • Publikationen

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        • Kunststiftung NRW & Pina Bausch Foundation Wuppertal

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        • Zehn Jahre Szenische Forschung
          Festival in der Bochumer Innenstadt
          21. bis 24. Juli 2022

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        • DANCING PINA
          Dokumentarfilm
          Florian Heinzen-Ziob
          Internationale Premiere 24. Juni auf dem Sheffield DocFest
          Kinostart: 13. September 2022

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        • Richard Siegal
          Ballet of Difference (BOD)
          XERROX VOL. 2
          Uraufführung 20. Mai 2022
          Schauspiel Köln

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        • reboot:
          Dialog-, Forschungs- und Performancereihe
          Kölnischer Kunstverein
          Ludwig Forum Aachen
          2021-2022

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        • Impulse Theater Festival
          9. bis 19. Juni 2022
          Mülheim an der Ruhr, Köln, Düsseldorf

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        • Moovy Tanzfilmfestival
          22. bis 24. April 2022
          Köln

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        • Neue Kunsträume für Performing Arts in NRW

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        • Romeo Castellucci
          Pavane für Prometheus
          Beethovenfest Bonn 2021

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    • Stipendien
    • Residenzen
      • Atelier Galata, Istanbul

        Die Kunststiftung NRW vergibt ein Residenzstipendium im Bereich Performing Arts in Istanbul.

        Ziel des Stipendiums ist es, die Kunstszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, transdisziplinäre Arbeitsmethoden zu erproben, Ideen auszutauschen und diese Impulse nach der Rückkehr in die jeweiligen Arbeitskontexte in Nordrhein-Westfalen einzubringen. Die Ausschreibung ist nicht alterslimitiert. Sie richtet sich an professionelle Tanz- und Theaterschaffende mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben.
         

  • Stiftungsinitiativen
    • Christoph-Schlingensief-Gastprofessur

      Die Kunststiftung NRW initiierte 2015 eine Gastprofessur für den Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum, die es ermöglicht, international renommierte Künstler:innen und Kollektive einzuladen, um hier mit den Studierenden an aktuellen Fragestellungen der darstellenden Künste zu arbeiten.

      Auf diese Weise verbinden sich Forschung und Vermittlung von theoretischen und angewandten Kompetenzen mit dem Ziel, den künstlerischen Nachwuchs in NRW durch externe Exzellenz professionell zu unterstützen. Christoph Schlingensief als Namensgeber verweist auf die ästhetische und künstlerische Diversität der Professur – sie ist spartenübergreifend und experimentell konzipiert.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-gastprofessur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Dozentur

      Seit dem WS 2018/19 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum kontinuierlich und spartenübergreifend eine einsemestrige Dozentur an herausragende, in Nordrhein-Westfalen beheimatete Künstler:innen.

      In mehreren, thematisch unterschiedlichen Blöcken arbeiten sie mit den Studierenden sowohl praktisch als auch theoretisch. Ausgangspunkt soll die jeweilige Ästhetik und Methodik der eingeladenen Künstler:innen und deren berufliche Erfahrungen im Kontext der Gegenwartskünste sein.

      Bewerbungen:
      https://szenische-forschung.blogs.ruhr-uni-bochum.de/christoph-schlingensief-dozentur/
       

    • Christoph-Schlingensief-Fellowship

      Seit 2020 vergibt die Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum Stipendien an Absolvent:innen.

      Das Christoph-Schlingensief-Fellowship soll Stipendiat:innen in der Phase nach dem Studienabschluss ermöglichen, künstlerisch-forschende Arbeitsweisen und Methoden produktionsunabhängig auszubauen, sich weiterzubilden, die Funktionsweisen des Marktes kritisch zu reflektieren und Kontakte zu relevanten Fachleuten oder Institutionen zu knüpfen bzw. zu intensivieren.
      Die Aufnahme ins Programm des Christoph-Schlingensief-Fellowships ist ausdrücklich nicht an die Durchführung künstlerischer Produktionen gebunden; vielmehr sollen tendenziell ergebnisoffene Projekte, die den Übergang vom Studium in die Professionalität erleichtern, gefördert werden.

      Aktuell keine Ausschreibung

      • Miriam Michel, Anna Júlia Amaral und Kollektiv ZOO
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2021/22

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      • Philipp Blömeke, Judith Philippa Franke und MFK Bochum
        Christoph-Schlingensief-Fellowship 2020

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    • Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography

      Die Kunststiftung NRW konzipierte gemeinsam mit der Pina Bausch Foundation das internationale Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography, das seit 2016 vergeben und international ausgeschrieben wird.

      Das Fellowship ermöglicht Tänzer:innen und Choreograf:innen weltweit, als Mitglied auf Zeit in einem Ensemble ihrer Wahl neue tänzerische Ausdrucksweisen kennenzulernen, sich mit den Arbeitsweisen von renommierten Choreograf:innen auseinanderzusetzen oder als Gast an einem Tanzinstitut zu hospitieren. Dies soll dazu beitragen, ihr eigenes Bewegungsrepertoire zu erweitern und neue, individuelle Ausdrucksweisen zu finden. Der Aufenthalt dauert zwischen drei und sechs Monate und umfasst eine monatliche Zuwendung sowie die Reisekosten. Es werden bis zu vier Stipendien pro Jahr vergeben. Die Erfahrungen dieser Prozesse und ihre Arbeitsergebnisse stellen die Stipendiat:innen abschließend beim jährlichen "Meet the Fellows" in Wuppertal öffentlich vor. Die Auswahl der Stipendiat:innen erfolgt durch eine eigens zusammengestellte Jury.

      Bewerbungen:
      https://fellowship.pinabausch.org/
       

    • Mentoring-Programm

      Die Kunststiftung NRW initiiert gemeinsam mit dem Landesbüro Freie Darstellende Künste in Dortmund ein Mentoring-Programm für freie Ensembles und Kollektive aus Nordrhein-Westfalen. Das Mentoring-Programm richtet sich an Gruppen, Ensembles und künstlerische Kollektive in NRW, die seit Jahren professionell arbeiten.

      Es ermöglicht den von einer Jury ausgewählten Gruppen, für die Dauer von ca. einem Jahr produktionsunabhängig mit Mentor:innen ihrer Wahl zusammen zu arbeiten.

      Die Freien Darstellenden Künste haben sich trotz größtenteils schwieriger Arbeits- und Produktionsbedingungen in den letzten zehn Jahren zu einer stabilen zweiten Säule neben den traditionellen Institutionen der Stadttheater etabliert. Es mangelt dennoch nach wie vor an auskömmlichen Produktionsbedingungen, die zumindest die Honoraruntergrenze für Produktionszeiten garantieren. Es fehlen Förderformate, die kontinuierliches Arbeiten und die Weiterentwicklung des künstlerischen Profils abseits der eigentlichen Produktionen ermöglichen. Es ist unzweifelhaft, dass gute künstlerische Arbeit die Möglichkeit zur freien Reflektion über die eigene Arbeit braucht. Das Mentoring dient somit der Vertiefung und Erweiterung bestehender Arbeitsansätze und Konzeptionen als auch der Erschließung neuer Ideenfelder.

      Die Förderung ist daher ausdrücklich als Phase des Experiments deklariert: Außergewöhnliche, forschungsbasierte Vorhaben im Feld von Theorie und Praxis, transdisziplinäre Kollaborationen, wissenschaftliche Begleitung künstlerischer Konzeptionen etc. sind förderwürdig. Als Mentor:innen kommen Expert:innen aus allen dezidiert künstlerischen Bereichen, aber ausdrücklich auch aus ganz anderen Disziplinen wie den Wissenschaften, dem Sport, der Wirtschaft, etc. infrage. Die Arbeitsprozesse werden vom NRW Landesbüro begleitet und evaluiert.

      Bewerbungen:
      https://www.nrw-lfdk.de/
       

    • Publikationen
      • Postdramatisches Theater in Portraits
        Eine Publikationsreihe der Kunststiftung NRW
        im Alexander Verlag Berlin

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      • Hofmann&Lindholm
        Nachgestellte Szene
        Theater der Zeit, 2020

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      • Raimund Hoghe
        Wenn keiner singt, ist es still
        Theater der Zeit, 2019

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