Bronner Residency 2018 I Kayser Rosenberg

Bronner Residency 2018 I

Tel Aviv: Klara Kayser
Düsseldorf: Amir Rosenberg

Klara Kayser

"Januar bis Ende Juni 2018 hatte ich die Möglichkeit, in Tel Aviv zu leben und zu arbeiten. Diese Zeit hat mich inspiriert und vor allem meine künstlerische Arbeit mit Text und Sprache vorangetrieben. In Tel Aviv habe ich begonnen, Hebräisch zu lernen. Ich habe das Land bereist und aufregende Kolleg:innen kennengelernt. Ich habe an einem integrativen Land Art Projekt für arabische und jüdische Künstler:innen in dem Menasche Wald teilgenommen. In einem Kibbutz im Norden habe ich einen alten Freund meines Großvaters kennengelernt. An der Grenze zu Jordanien war ich in einem Moshav, um Datteln zu pflücken. Ein paar Mal habe ich neben dem toten Meer geschlafen."

 
Nie habe ich mehr gelebt
als in dem totesten Meer

und sanft haben wir selten
noch einmal
so schwach gemeinsam geatmet.

Nie bist du tiefer in mir untergegangen.

Aber ich mit dir
zum leben
in dem totesten Meer
 

"Das Stipendium hat mir mit kostbarer Zeit die Ruhe gegeben, mein Langgedicht Cockpit (2018) und einige Gedichte von Hygiene Pocket (2019) zu verfassen. Ich habe aus der Ferne zukünftige Ausstellungen und Projekte geplant."

 
aus einem COCKPIT

schwimmen die Bäume zur Hälfte in den Himmel während die andere Hälfte versinkt

es treffen sich Wolkenfetzen sich neu zu formieren um wieder
nieder

emporzusteigen in eine niedrige Welt.

auch vergeblich wahnsinnig erscheint der Menschendrang benennbare Kontinente mit gezählten Seelen kontrollieren zu müssen!

aber man vernimmt ja auch nirgends den Anschein,
ein Beben,
der Atmung eines Niemandslandes

vielleicht eine Kollision oder drei Bombengewitter oder so.
aber ein unbekanntes Atmen kommt nicht vor. Nur ein vorbeiziehen. versuchen.
formieren. verflüchtigen.

so nomadenhaft beizeiten ist HEIßE LUFT niedrig,
neu,
beschreibbar.

nur in dieser
einer unbeschreibbaren Weite
wäre HEIßE LUFT zum Beschreiben bestimmt
 

Text (Aussagen und Gedichte): Klara Kayser

Visuelle Kunst

Die Förderung der besonderen Vielfalt der Kunst hoher Qualität in und aus Nordrhein-Westfalen zeichnet den Bereich der Visuellen Kunst der Kunststiftung NRW aus. Dabei stehen die Konzeption und Realisierung von neuen Ideen ebenso wie nachhaltige Formate im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit.

Durch die Vergabe von Stipendien und Residenzen stärken wir freie und nachhaltige Arbeitsformen sowie die regionale und internationale Vernetzung einer lebendigen Kunstszene. Mit der Unterstützung von Produktionen, Neuproduktionen und Publikationsvorhaben, Ausstellungen und anderen Vorhaben in beispielsweise Museen, kleineren Ausstellungshäusern und Kunstvereinen fördern wir diejenigen, die sich wegweisend mit gegenwärtigen und relevanten Themen in außergewöhnlichen Formaten auseinandersetzen. Sie formen damit die Kunstlandschaft Nordrhein-Westfalens und ermöglichen ihre Weiterentwicklung. Unser besonderer Fokus liegt dabei auch auf der langfristigen Professionalisierung und Etablierung junger Kunstschaffender.
 

  • Förderung

    • Allgemeine Vorhaben

      Für allgemeine Vorhaben gilt grundsätzlich das folgende Antragsverfahren.
      Kunstschaffende am Anfang ihrer Karriere und unabhängige Projekträume können ihre Anträge über das Antragsverfahren AUFTAKT einreichen.

    • Stipendien
      • Visuelle Kunst
        Antragsverfahren
        Arbeits- und Recherchestipendien

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    • AUFTAKT

      Mit dem Förderprogramm AUFTAKT unterstützen wir die Umsetzung künstlerischer Vorhaben, Produktionen, Publikationen und vergeben Recherche-, Auslands- und Arbeitsstipendien für Kunstschaffende am Anfang ihrer Karriere. Unabhängigen Kunst- und Off-Räumen sowie kleinen Ausstellungsstätten ermöglicht AUFTAKT eine besondere Professionalisierung.

      AUFTAKT knüpft an bzw. ersetzt das Förderprogramm
      "Junge Szene".

    • Residenzen

      • Atelier Galata, Istanbul

        Die Kunststiftung NRW vergibt ein Residenzstipendium im Bereich Visuelle Kunst in Istanbul.

        Ziel des Stipendiums ist es, die Kunstszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und diese Impulse nach der Rückkehr in die jeweiligen Arbeitskontexte in Nordrhein-Westfalen einzubringen. Die Ausschreibung ist nicht alterslimitiert. Sie richtet sich an professionelle Kunstschaffende mit Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen, die bereits öffentliche Anerkennung erfahren haben und erste Berufserfolge vorweisen können.
         

      • Bronner Residency, Tel Aviv

        Die Bronner Residency ermöglicht Kunstschaffenden aus NRW einen sechsmonatigen Aufenthalt in einem Wohnatelier in Tel Aviv.

        Ziel des Künstler:innenaustausches ist es, die jeweiligen Fragestellungen und Entwicklungen der Kunstszene vor Ort kennenzulernen, Kontakte aufzunehmen, zu vertiefen und neue Ansätze im künstlerischen Schaffen umzusetzen. Zudem möchte die Bronner Residency dazu anregen, produktionsungebunden und frei zu experimentieren. Damit tragen wir dazu bei, praktikable und faire Arbeitssituationen für Auslandsstipendien in der bildenden Kunst zu etablieren. Bereits seit 2008 unterhält die Kunststiftung NRW den bedeutenden Kulturaustausch zwischen Düsseldorf und Tel Aviv mit ihren Partnern, der Dan und Cary Bronner-Stiftung in Düsseldorf, dem Goethe-Institut Tel Aviv und den Artists’ Studios, Tel Aviv.
         

  • Förderbeispiele
    • Publikationen
      Durch Fotografie denken
      Public Fictions
      Daniela Ortiz
      Jens Ullrich
      Lisa Klosterkötter
      Daniela Georgieva

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    • Ausstellung
      Keren Cytter
      Bad Words
      Ludwig Forum, Aachen

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    • Ausstellung
      Adjustable Monuments
      Sammlung Philara, Düsseldorf
      26. Februar bis 26. Juni 2022

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    • Ausstellung
      Nimmersatt?
      Gesellschaft ohne Wachstum denken
      Kunsthalle Münster, LWL-Museum für Kunst und Kultur & Westfälischer Kunstverein

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    • Ausstellung
      Köpfe, Küsse, Kämpfe
      Nicole Eisenman und die Modernen
      Kunsthalle Bielefeld

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  • Stiftungsinitiativen
    • Kunstpreis der Kunststiftung NRW

      Mit dem Kunstpreis der Kunststiftung NRW - Nam June Paik Award zeichnen wir internationale Künstler:innen oder Kollektive aus, die mit ihren gesellschaftsrelevanten Ideen und künstlerisch herausragenden Ansätzen überzeugen.

      Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung ist nach dem vor allem für Nordrhein-Westfalen wegweisenden Medienkünstler der ersten Stunde, Nam June Paik, benannt und wurde erstmals 2002 vergeben.
       

    • Residence NRW+

      Stipendien für bildende Künstler:innen und Kurator:innen an einem gemeinsamen Residenzort in Münster

      Gemeinsam mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert die Kunststiftung NRW die Residence NRW+, ein Programm für besonders begabte junge Kunstschaffende der bildenden Gegenwartskunst.
      Pro Jahr werden vier zwölfmonatige Stipendien in Höhe von 1.450 Euro für bildende Künstler:innen bis zu einem Alter von 40 Jahren aus NRW oder mit NRW-Bezug sowie vier sechsmonatige Stipendien für Kurator:innen vergeben. Der Residenzort bietet Räume zum Leben und Arbeiten. Über die Stipendienvergabe entscheiden wechselnde Fachgremien. Das Stipendienprogramm ist an die Kunsthalle Münster angegliedert.

      Zum Bewerbungsverfahren:
      https://www.residencenrw.de/de/ausschreibung/